Yogahaltungen

Es gibt verschiedene Kategorien von Yogahaltungen (Asanas), die im Iyengar Yoga Institut Berlin geübt werden.

In der ersten Woche des Monats liegt der Schwerpunkt bei Stehhaltungen, in der zweiten Woche bei Vorwärtsstreckungen und Drehungen, und in der dritten Woche bei dynamischen Haltungen und Rückwärtsstreckungen.

Regenerative Haltungen und Atemübungen (Pranayama) werden in der vierten Woche in den offenen Klassen des Iyengar Yoga Institut Berlin geübt.

Umkehrstellungen werden – je nach Stufe – in fast allen Yogaklassen praktiziert.

Armbalancen werden hauptsächlich in den fortgeschrittenen Yogaklassen unterrichtet.

Utthita Trikonasana

Stehhaltungen

Im Iyengar Yoga bilden die Stehhaltungen die Grundlage für alle weiteren Yogahaltungen. Stehhaltungen kräftigen die Beine, aktivieren den Kreislauf und stabilisieren die Stimmung.

Die hier dargestellten Stehhaltungen sind Utthita Trikonasana oder Dreieckstellung und Ardha Chandrasana oder halber Mond. Beide Haltungen kräftigen die Beine und öffnen das Becken.

Ardha Chandrasana

Sitzhaltungen

Bei Sitzhaltungen ist die Wirbelsäule senkrecht aufgerichtet. Sie haben eine zentrierende Wirkung auf Körper und Geist. Sie sind für Atemübungen (Pranayama) und Meditation (Dhyana) geeignet.

Die hier illustrierte Sitzhaltung heißt Baddha Konasana. Diese Haltung öffnet das Becken und fördert dadurch die Durchblutung der Beckenorgane.

Baddha Konasana

Vorwärtsstreckungen

Vorwärtsstreckungen dehnen den Rücken und die Beine, sie beruhigen die Gedanken und Gefühle.

Die hier illustrierte Haltung heißt Paschimottanasana oder Dehnung der Rückeite des Körpers und ist eine fortgeschrittene Vorwärtsstreckung.

Paschimottanasana

Drehungen

Drehungen rotieren den Körper um seine Wirbelsäule. Sie stärken und dehnen zugleich Bauch- und Rückenmuskeln. Die drehenden Haltungen wringen dabei die Bauchorgane und haben eine anregende Wirkung auf die Verdauung.

Die hier dargestellte Drehung heißt Marichyasana III.

Marichyasana III

Rückwärts­­­streckungen

Rückwärtsstreckungen öffnen den Brustkorb und dehnen den Bauch. Sie aktivieren den Kreislauf, machen wach und können helfen Depressionen zu lindern.

Die hier illustrierte Haltung heißt Urdhva Dhanurasana oder umgekehrter Bogen und ist eine fortgeschrittene Rückwärtsstreckung.

Urdhva Dhanurasana

Umkehrhaltungen

Umkehrhaltungen fördern die Durchblutung des Gehirns, aktivieren den Geist und wirken ausgleichend auf die Psyche. Die zwei wichtigsten Haltungen im Iyengar Yoga sind der Kopfstand und der Schulterstand.

Die hier illustrierte Haltung heißt Salambha Sarvangasana oder Schulterstand. Der Schulterstand gilt als die Königin der Asanas, da er sowohl den Geist anregt und zugleich beruhigend wirkt.

In der Regel wird im Iyengar Yoga der Schulterstand mit Decken unter den Schultern geübt, um die Halswirbelsäule zu entlasten (hier nicht dargestellt).

Salambha Sarvangasana

Haltungen für den Bauch

Bei den Haltungen für den Bauch werden besonders die Bauchmuskeln gekräftigt und die Bauchorgane massiert.

Die hier illustrierte Haltung heißt Paripurna Navasana oder das ganze Boot.

Paripurna Navasana

Armbalancen

Bei den Armbalancen steht und balanciert man anstelle der Beine auf den Armen. Diese Haltungen kräftigen nicht nur die Arme, sondern auch die Hände und den Schultergürtel.

Die hier illustrierte Haltung heißt Bhakasana oder Krähe, sie gehört zu den fortgeschrittenen Armbalancen und kräftigt die Bauchmuskeln.

Bhakasana

Regenerierende Haltungen

Regenerierende Haltungen führen zu einer Erholung des Körpers und des Geistes. Diese entspannenden und öffnen den Haltungen eignen sich dazu, Atemübungen (Pranayama) vorzubereiten.

Die hier illustrierte Haltung heißt Supta Baddha Konasana. Häufig wird dieses Asana auch mit Unterstützung eines Polsters geübt (hier nicht dargestellt).

Supta Baddha Konasana

Pranayama

Im Iyengar Yoga werden die Atemübungen zu Beginn im Liegen unterrichtet, später hauptsächlich im Sitzen.

Die hier illustrierte fortgeschrittene Sitzhaltung heißt Padmasana oder der Lotus mit dem Kopf in Jalandara Bandha (Kinnverschluss).

Padmasana mit Kopf in Jalandhara Bandha

Kleine Sanskritkunde

adho = abwärts gerichtet
ardha = halb
baddha = gebunden
paripurna = voll, ganz
paschima = Westen, Rückseite des Körpers
prasarita = ausgestreckt
parivrtta = gedreht
purva = Osten, Vorderseite des Körpers
sama = gleich, gleichmäßig
salamba = unterstützt
sarva = ganz
supta = hinlegen, liegend
upavista = sitzend
urdhva = aufwärts gerichtet
ut = intensiv
uttana = intensive Streckung
utthita = ausgestreckt
viparita = umgekehrt, nach innen gekehrt

eka = eins
dwi = zwei
tri = drei
chatur = vier
panka = fünf

anga = Extremität, Glied(-maße)
angustha = großer Zeh
bhuja = Arm / Schulter
hasta = Hand
jathara = Bauch
janu = Knie
kapala = Schädel
mukha = Gesicht
pada = Fuß
parsva = Seite, Flanke
pincha = Kinn
sirsa = Kopf

Lesetipp

Zum Aufbau einer Übungspraxis zuhause empfehlen sich
die nachfolgenden Bücher

Zur Einführung:

Yoga in Bewegung – Einführungskurs
Yogaübungssequenzen Einführungskurs

Für Fortgeschrittene:

Yoga in Bewegung – Mittelstufenkurs
Yogaübungssequenzen Mittelstufenkurs

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